Eine Schutzhütte und bewusst kein Panoramarestaurant auf 2.740m, am Rande des Hallstätter Gletschers, mitten im Naturschutzgebiet zwischen Hohen Dachstein und Dirndl. Die neue Schutzhütte ersetzt jene historische Seethalerhütte die 1929 ihren Ursprung hatte und nicht mehr saniert werden konnte. Der neue Standort folgt einerseits der vorhandenen Topografie und Felsformation und wurde andererseits durch eine Wind- und Schneesimulation eruiert. Die Funktion einer Schutzhütte wurde auf das Essentielle reduziert, und in Anlehnung an die Felsen des Dachsteinmassivs behutsam und unaufdringlich verankert. Damit die Grundfläche so klein wie möglich gehalten werden kann, wurde der schlanke Baukörper optimiert und in Technik-, Stuben- und Lagergeschoss aufgeteilt. Seine Form folgt klassisch der Funktion: Die Südfassade nimmt jenen Winkel ein, der optimal für die Sonneneinstrahlung für die Photovoltaik-Anlage ist. Die Dachfläche bildet einen rechten Winkel, und die abgeschrägten Wandflächen lassen optimal das Regenwasser abrinnen, um es für die Frischwasseraufbereitung zu sammeln. Es ist eine Symbiose aus Funktion und Einbettung in die Naturlandschaft. Die steingraue Aluminiumhülle spiegelt die Dachsteinwände wider, die Fenster sehen außen willkürlich gesetzt aus, im Gebäudeinneren zeigen sie klar ihr Konzept: Sie sind wie Bilderrahmen die ihre Umgebung einfassen. Die Konstruktion ist ein vorgefertigter Massivholzbau welcher auf einem Betonsockel gesetzt wurde. Unbehandelt dominieren die BSP-Fichtenflächen der Wände und Decken den Innenraum. Unterstützt wird die weiche, haptische Atmosphäre im Inneren durch den zusätzlichen Einsatz von Fichte für die Böden und Möblierung.
Credits
Architecture
dreiplus Architekten
Client
Sektion Austria des österr. Alpenvereins
Year of completion
2019
Location
Obertraun, Austria
Total area
385 m2
Site area
2.265 m2
Photos
Markus Rohrbacher, Prefa, dreiplus
Project Partners
Steger Bautauf, Solare Energie GmbH, Ing. Hierzenberger OHG, Tischlerei Maderebner